Es ist viel Arbeit und ein langer Weg bis der Honig seinen Weg ins Glas findet.

Ausreichend starke Völker sammeln ab Ende April mehr Nektar als sie für die Ausflüge, Brutpflege und Wabenbau benötigen. Vorausgesetzt das Wetter passt. Der Nektar weist einen hohen Wassergehalt auf und wäre nicht lagerfähig. Die Bienen trocknen den Honig auf 16-18% Wassergehalt herunter, setzen Enzyme hinzu und verschließen die vollen Zellen mit einem Wachsdeckel. Luft- und Wasserdicht verpackt.
Dieser Überschuss wird im Honigraum über der Brut eingelagert. Am Ende einer Tracht, z.b. nach dem Abblühen von Raps oder Löwenzahn wird der reife Honig entnommen.

Der Honig fließt aus der Schleuder in einen Siebkübel mit grobem Sieb

Die Waben eines Bienenstands werden ins Auto verladen und nach Hause in den Schleuderraum gebracht. Die Wachsdeckel mit denen die Zellen verschlossen sind werden entfernt und die Waben in die Honigschleuder gestellt.
Die Honigschleuder dreht sich mehrere Minuten in beide Richtungen um so die Zellen zu entleeren. Dabei lösen sich natürlich auch größere Wachsstücke die durch engmaschige Siebe in verschiedenen Größen gesiebt werden. Nach dem Sieben landet der Honig in Lagerbehältern die entsprechend beschriftet werden (Bienenstand, Datum, Wassergehalt, Menge) und ins Lager wandern.

Vor dem Abfüllen läuft der Honig durch ein feines Sieb

Um den Honig für den Verkauf vorzubereiten benötigt es einiges an Zeit. Der Honig wird schonend erwärmt. Das kann bis zu 2 Tagen dauern. Beim Erwärmen bildet sich eine Schaumschicht auf dem Honig. Sie besteht unter anderem aus Wachs und Pollen. Sie wird in mehreren Schritten abgeschöpft. Der Imker nennt den Vorgang „abschäumen“.

Abfüllmaschine mit cremigem Blütenhonig

Handelt es sich um Waldhonig kann er direkt in zuvor gewaschene und trockene Gläser gefüllt werden. Soll es ein cremiger Blütenhonig werden muss er gerührt werden. Ich verwende dafür ein stationäres Rührgerät. Der Honig erhält seine wunderbar cremige Konsistenz indem er gleichmäßig kleine Kristalle bildet. Durch das regelmäßige Rühren verteilen sich die Kristalle gleichmäßig und werden schön kurz gehalten.
Nach ca. 5 Tagen rühren kann der Honig in noch fließfähigem Zustand in Gläser gefüllt werden.